Ausstellungs-Highlights in 2019 – ausgewählt von kunstundhelden

Vincent van Gogh (1853–1890) Der Weg nach Arles, 1888 Öl auf Leinwand, 46,1 x 60,9 cm National Gallery of Art, Washington D.C. © National Gallery of Art, Washington, Ailsa Mellon Bruce Collection

Neben 100 Jahre Bauhaus und den Jubiläen zu Leonardo Da Vinci und Rembrandt stehen für 2019 noch weitere Ausstellungs-Höhepunkte an. Hier unsere persönliche Auswahl mit acht Empfehlungen.

1. BASEL, „Der junge Picasso: Die Blaue und Rosa Periode“

Vom 3. Februar bis 26.Mai 2019 in der Fondation Beyeler.

Im schweizerischen Basel in der Fondation Beyeler werden erstmals Pablo Picassos (1881-1973) frühe Meisterwerke, Bilder und Skulpturen aus der Blauen und Rosa Periode, gezeigt. Diese zentrale Phase – Stile und neue Bildwelten wechseln in schneller Folge einander ab – führte letztendlich auch zu seinem epochalen Kubismus in 1907.

2. POTSDAM, „Picasso. Das späte Werk“. Erstmalig in Deutschland

Vom 9. März bis 16. Juni 2019, im Museum Barberini.

Das Museum Barberini präsentiert 132 Werke aus der Sammlung von Jacqueline Picasso, der zweiten und letzten Ehefrau von Pablo Picasso. Unter den Ausstellungsstücken befinden sich zahlreiche Werke, die erstmalig in Deutschland gezeigt sowie einige, die zum ersten Mal überhaupt in einem Museum präsentiert werden. Jacqueline Picassos Tochter Catherine Hutin stellt diese bislang kaum öffentlich gezeigte Sammlung aus den letzten Schaffensjahren Picassos zur Verfügung. 

3. LONDON, „Franz West“. Eine Schlüssel-Figur in der europäischen Kunst

Vom 20. Februar bis 2. Juni 2019 in der Tate Modern.

Die Londoner Tate Modern nennt den österreichischen Bildhauer  Franz West (1947-2012): „… a key figure of European art in the late 20th century“. Für das deutsche Kunstmagazin art  ist der Wiener „ein Punk unter den Bildhauern“. Der Künstler, der aus dem „niederschwelligen“ Material Pappmaché großformatige, abstrakte Skulpturen schuf. So ungewöhnlich seine Kunst selbst ist, so ist auch deren Zugang dazu: Das Anfassen seiner Arbeiten war von ihm geradezu erwünscht.

4. FRANKFURT, „Making van Gogh: Geschichte einer deutschen Liebe“

Vom 23. Oktober 2019 bis 16. Februar 2020 im Städelmuseum.

Wie sich die Deutschen mit ihrem Idol Vincent van Gogh (1853- 1890) auseinandersetzen, untersucht das Städelmuseum in Frankfurt in der größten Schau in der Geschichte des Museums, „Making van Gogh: Geschichte einer deutschen Liebe“. 50 Gemälde des Post-Impressionisten sind dort untergebracht, ebenso wie 90 Gemälde von van Goghs Zeitgenossen und anderen Künstlern.

Außerdem: Nahezu gleichzeitig zeigt das Kunstmuseum Barberini in Potsdam: „Van Gogh. Stillleben“ vom 26. Oktober 2019 bis 2. Februar 2020.

5. VENEDIG, 58. Kunst-Biennale: „May You Live in Interesting Times“ 

Vom 11. Mai bis 24.November 2019, Arsenale. h

Die Zentralausstellung der 58. Internationale Kunstshow in Venedig wird in diesem Jahr von Ralph Rugoff, dem Direktor der Hayward Gallery in London, unter oben genanntem Motto kuratiert. Speziell der deutsche Pavillon wird von der Künstlerin Sadr Haghighian, die auch eine Professur für Bildhauerei in Bremen inne hat, bestückt.

Als fiktive „Natascha Süder Happelmann“ spielt sie mit Identitäten. 2004 gründete sie mit bioswop.net eine Tauschbörse für Lebensläufe, um den Fokus weg von den Künstlern, hin zu ihren Werken zu richten. In dieser Identität wirkt sie so dann auch in Venedig.

6. BERLIN, „Emil Nolde – Eine deutsche Legende. Der Künstler im Nationalsozialismus“

Vom 12. April bis 15.September 2019 im „Hamburger Bahnhof“.

Diese kritische Ausstellung im Hamburger Bahnhof, im Museum für Gegenwart, in Berlin zeigt erstmals Emil Noldes (7. 8. 1867-13. 4. 1956) künstlerisches Werk im historischen Kontext seiner Biographie und seiner ideologischen Haltung. „Noldes Kunst wurde von den Nazis als entartet abgelehnt, weshalb dieser nach 1945 als „verfolgter Künstler“ Triumphe feiern konnte. Tatsächlich aber war der Maler ein glühender Anhänger „germanischer Kunst“, bekennendes NSDAP-Mitglied, Antisemit und Hitler-Bewunderer.“

7. DÜSSELDORF, Ai Weiwei: „Alles ist Kunst, alles ist Politik“

Vom 18. Mai bis 1. September 2019 im K20 und K21. h

Das Grundprinzip seiner Arbeit formuliert der politische Gegenwartskünstler Ai Weiwei so: „Everything is art. Everything is politics. Zu sehen in der Ausstellung mit raumfüllenden Installationen und Werken aus den vergangenen zehn Jahren. In den beiden Häusern der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, im K20 und K21. Selbst lange in China verfolgt beschäftigt sich der ehemalige Dissident in seinen jüngsten Arbeiten mit Phänomenen und Problemen der Migration.

8. BERLIN, „Durch Mauern gehen“- eine Gemeinschaftsausstellung

Vom 12. September 2019 bis 12. Januar 2020 im Gropius Bau.

Auch im Kontext des 30. Jahrestags des Berliner Mauerfalls und speziell der Auseinandersetzung mit der Lage des Gropius Bau entlang der ehemaligen Berliner Mauer wird diese Ausstellung auch aus internationaler Künstler-Perspektive bespielt. Auf von Menschen geschaffene Barrieren, Trennungen, Grenzen und Mauern: mit Werken von Jose Dávila, Mona Hatoum, Nadia Kaabi-Linke, Christian Odzuck, Anri Sala, Regina Silveira und anderen.


Bild oben: Vincent van Gogh (1853–1890), Der Weg nach Arles, 1888, Öl auf Leinwand, 46,1 x 60,9 cm, National Gallery of Art, Washington D.C., © National Gallery of Art, Washington, Ailsa Mellon Bruce Collection

Isabell Flohr